Verfassungsschutzbericht 2006
Vom: Verfassungsschutzbericht 2006 (Bundesministerium des Inneren) – www.bmi.bund.de (www.verfassungsschutz.de)
3. Organisationen und Personenpotenzial
Ende 2006 gab es in Deutschland 182 (2005: 183) rechtsextremistische
Organisationen und Personenzusammenschlüsse. Die
Zahl ihrer Mitglieder sowie der nicht organisierten Rechtsextremisten
liegt mit 38.600 unter der des Vorjahres (39.000).
Die Zahl der subkulturell geprägten und sonstigen gewaltbereiten
Rechtsextremisten blieb mit 10.400 gleich.7 Zu den
Gewaltbereiten werden auch diejenigen Rechtsextremisten
gezählt, die – ohne bislang Gewalttaten verübt zu haben – Gewaltanwendung
befürworten. Dazu gehören auch rechtsextremistische
Skinheads, die sich durch ihre subkulturelle Prägung
von anderen gewaltbereiten Rechtsextremisten unterscheiden.
(Seite 51)
7 Gewaltbereitschaft und Gewalttätigkeiten sind nicht nur bei Skinheads, sondern
auch in deutlich geringerem Umfang bei Neonazis und noch seltener
bei Mitgliedern rechtsextremistischer Parteien festzustellen. Daher kann die
Gewaltbereitschaft nicht das einzige Abgrenzungskriterium zwischen Skinhead und Neonazi-Szene sein. Hinzu kommt vielmehr die subkulturelle Komponente,
mit der sich die Skinheads von allgemeinen gesellschaftlichen Standards abgrenzen. Dazu gehören beispielsweise martialisches Auftreten, aggressive Musik und exzessiver Alkoholkonsum.